Nach der mehrjährigen Erprobungsphase von dem autonomen Bus CAMIL geht die Stadt Ilmenau zusammen mit der TU Ilmenau, dem Thüringer Innovationszentrum Mobilität und weiteren Unternehmen nun den nächsten Schritt mit der Präsentation des P:Mover. Dieser wurde heute, am 14.11.2024 am Bahnhof in Ilmenau von Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß, P:Mover-Projektleiter Berk Altinel und weiteren Vertretern der Stadt und beteiligter Organisationen vorgestellt. Radio hsf konnte sich vor Ort einen Überblick über das Projekt verschaffen.
Der P:Mover ist ein umgebauter VW-Multivan, der mit 7 zusätzlichen Kameras, mehreren Radaren und einem LiDAR (Laser-Abstandsmesser) auf dem Dach ausgestattet ist. In den Kofferraum wurde nachträglich die erforderliche Rechentechnik eingebaut, die die Aufgaben eines Fahrers übernimmt. Die Computersysteme wurden von der Ingenieursgesellschaft Auto und Verkehr konzipiert. Trotz der Technik haben im Innenraum ein Begleitfahrer und 6 weitere Fahrgäste Platz.
Im Gegensatz zum Campusbus Ilmenau, CAMIL, der auf Level 3 autonom fährt, verbindet der P:Mover das autonome Fahren auf Level 4 mit 5G Technologien. Das heißt, dass der P:Mover auf vordefinierten Strecken vollautomatisiert fahren kann und dort prinzipiell keinen Fahrer mehr braucht. Die nötigen Daten für Fahrgastinformationssysteme bezieht das Fahrzeug über 5G-Mobilfunktechnologie durch den Kooperationspartner funkwerk. Damit soll auch an der Vision eines intelligenten Verkehrsnetzes geforscht werden, um mit diesen Erkenntnissen nach Möglichkeit ein gut vernetztes Beförderungsangebot zu schaffen, so Projektleiter Berk Altinel.
Der P:Mover wurde maßgeblich durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert und soll zunächst als Forschungsfahrzeug auf folgenden zwei Strecken in Ilmenau erprobt werden:
Wie Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß Radio hsf gegenüber mitteilt, soll der P:Mover perspektivisch genutzt werden, um die ländlichen Regionen um Ilmenau in Zukunft besser an die Stadt anzubinden. Da der Einsatz von großen Bussen auf kleinen Dörfern wirtschaftlich nicht rentabel ist, ein erhöhtes Angebot an Kleinbusverbindungen aber mehr Fahrer benötigt, die ebenfalls nicht vorhanden sind, ist laut Schultheiß der P:Mover der Grundstein für eine zuverlässige Anbindung ländlicher Gebiete an Ilmenau.
In der nun folgenden Erprobungsphase sollen greifbare Erkenntnisse gewonnen werden, um den öffentlichen Personennahverkehr in Ilmenau zukunftssicher aufzustellen.
Alle Infos und das Interview mit Herrn Schultheiß könnt ihr übrigens auch nochmal am Donnerstag, den 21.11. zwischen 19 und 20 Uhr in unserer Sendung "universum" hören.