Mitte des 19. Jahrhunderts wurden aus dem thüringischen Dorf Böhlen um die 200 Menschen nach Brasilien vertrieben. In einer in dieser Größe einmaligen Massenauswanderung setzten die Thüringer 1852 nach Brasilien über, wo sie auf Kaffeeplantagen als billige Arbeitskräfte arbeiteten. Über die Generationen siedelten sie sich anschließend in den ländlicheren Regionen von Santa Catharina an, wo sie bis heute wohnen. Über die Zeit tauschten sie ihr Wissen auch mit den Eingeborenen aus und lernten selbst, welche Pflanzen am ehesten gegen Krankheiten halfen.
Ende der 90er Jahre kamen einige Einwohner Böhlens der Geschichte auf die Spur und begannen diese aufzuarbeiten. Kontakte wurden hergestellt und Besuche veranlasst. Von einem Besuch 2019 wurde dann von dem Regisseur Gerals Backhaus auch ein Dokumentarfilm gedreht. Alle Erkenntnisse aus der Recherche finden sich noch bis zum 27.03.2025 in der Ausstellung im Foyer der Unibibliothek Ilmenau. Diese wurde am 04.02.2025 eröffnet, der zugehörige Film wurde dabei auch im Hochschulfilmclub gezeigt. Wir haben uns auf der Veranstaltung für euch umgeschaut.